Stille Nacht – oder was davon übrig bleibt

Den Anblick kenne ich ja schon....
Der Winter ist definitiv eine sehr aufreibende Zeit für ambitionierte Katzenliebhaber.

Also auch für mich.
Bei meiner Familie halten sich die Ambitionen da eher in Grenzen.

Meine Männer sehen nämlich keinen vernünftigen Grund darin, mehrfach nachts aufzustehen, Türen zu öffnen, zu füttern, zu trösten und zu beruhigen.
Überhaupt keinen Grund.

Sie schlafen wahrscheinlich auch fester.

Ich höre bereits am Auftreten, welche von unseren drei Miezen den Weg zu meinem Bett einschlägt.
Und bin dann schon halb raus…. aus selbigem.

„Vorauseilender Gehorsam“ nennt man das glaube ich.
„Eher wohl Dummheit“ – stellt mein Mann richtig.

Na ja, dumm ist eigentlich nur, wenn Katzen sich die Klinke in die Hand geben.

Eine raus, die andere rein – zwischen Tür und Angel noch ein kurzer, heftiger und flockenreicher Austausch von Liebenswürdigkeiten.
Die dritte hält sich als Reserveeinheit im Hintergrund.

Das erhöht dann die Zahl der geplanten und durchgeführten Weckaktionen zum Standortwechsel immens.


Trotz meiner guten Vorsätze, mir nicht so auf der Nase herumtanzen zu lassen…

Doch jetzt hatte ich auch noch eine völlig unerwartete Steigerung.

Winternacht in Dießen, Januar 2011.
Lizzy ist bereits draußen und Heinz auch… fehlt nur noch Caroline – die geht gerne kurz nach vier.
Wenn draußen alles passt!

Also es darf nicht regnen, nicht zu kalt sein, nicht schneien, nicht winden, nicht hupen und natürlich darf keine andere Katze draußen lauern.

Ist ja nicht so schwierig.
Denkt der unerfahrene Katzen-Tür-Öffner.

Doch als ich diesmal die Türe öffne, steht ein erwachsener, unbekannter Mann vor mir.
In unserem Hauseingang.
Mitten in der Nacht.
Mit Stirnlampe und völlig vermummt.

Vielleicht hat der ein oder andere von euch ja meinen Schrei gehört?!
4 Uhr 13
Sehr laut und ziemlich hysterisch.
Ich hätte glatt tot umfallen können – so sehr habe ich mich erschrocken!

Aber er sich wohl auch.

„Tschuldigung,“ ruft er mir zu „ich bringe doch nur die Zeitung“.
„Und ich lasse die Katze raus“ – meine mühsame Erwiderung.

Dann ist er auch schon weg.
Und ich so was von wach.
Und Caroline irgendwo unterm Sofa.

Bei solchen Aussenbedingungen, geht sie bestimmt nicht da raus…

Jedenfalls nicht jetzt direkt – in einer halben Stunde versuchen wir es dann vielleicht noch mal.

3 Antworten auf „Stille Nacht – oder was davon übrig bleibt“

  1. Lieber Robert, das kann sich wohl leider kaum jemand erlauben.
    Unser Sohn findet, dass Heinz (das Katertier) ein echter Chill-Meister sei… damit hat er sicherlich den Punkt getroffen.
    Ich bin leider das Gegenteil.

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